Die Grundidee von Baby Led Weaning (BLW) ist sehr simpel. Beim Übergang von Milch zu fester Nahrung orientiert man sich an den Bedürfnissen des Babys, lässt sich also von ihm leiten. BLW wurde als Begriff von Gill Rapley geprägt und ihr Buch zu diesem Thema ist inzwischen fast schon ein Klassiker. Kurz gefasst funktioniert es folgendermaßen:

• Beikost wird eingeführt, wenn das Kind bereit ist (in der Regel ab sechs Monaten).

• Das Baby sitzt zum Essen gemeinsam mit der Familie am Tisch. (Achtung: Aufrechtes Sitzen ist notwendig! Kein Essen in Babywippe oder MaxiCosi!)

• Es kommt gesundes Essen für alle auf den Tisch. Separates Essen für das Baby ist nicht erforderlich. (Achtung: Kein Salz und keine scharfen Gewürze für kleine Babys!)

• Das Baby darf sich selbst Essen nehmen, es wird nicht gefüttert.

• Das Baby entscheidet, was es isst, wie viel es nimmt, was und wann es sich das Essen in den Mund steckt und es ist ok, wenn es etwas wieder ausspuckt.

• Es wird weiter nach Bedarf gestillt bzw. Fläschchen gegeben.

Achtung, dies ist keine Anleitung zu BLW! Wer mehr wissen oder BLW tatsächlich machen möchte, dem empfehle ich das Buch von Gill Rapley oder eine der diversen Websites, die es inzwischen zu diesem Thema gibt. Die Informationsfülle hat seit unserem ersten BLW Start vor drei Jahren enorm zugenommen.

Die Vorteile:

• Man erspart sich die Zubereitung der Breimahlzeit und damit auch den Frust, falls dieser nicht gegessen wird. Einfach ein Essen für alle.

• Weil man nicht ständig füttern muss, kommen die Eltern auch mal selber zum essen und haben noch Zeit für ein eventuell vorhandenes Geschwisterkind.

• Das Baby kann sich vieles ab schauen.

• Es wird nicht nach gehalten, wie viel das Baby isst. Wir vertrauen einfach darauf, dass es so viel zu sich nimmt, wie es braucht.

• Insbesondere zu Beginn der Beikosteinführung braucht man sich keine Gedanken machen, was man wie oft und in welcher Reihenfolge füttert.

Die Nachteile:

• Hier ist kein Platz für Ungeduld: Man richtet sich nach dem Baby. Punkt!

• Ein BLW Baby macht ziemlich viel Schmutz!

Meiner Meinung nach wiegen die Vorteile die Nachteile absolut auf. Ich habe BLW bei meinen beiden Kindern gemacht und würde es wieder machen. Ich muss jedoch einschränkend sagen, dass

• man zwar anfangs natürlich sehr stolz ist, wenn das eigene BLW Baby schon selber essen kann und alles probiert, während Breikinder sich zunächst schwer tun, sich der Unterschied jedoch bei den 2 bis 3 Jährigen fast vollständig verläuft.

• meinen Beobachtungen nach auch die meisten Breikinder glückliche uns selbstsichere Esser werden, (man könnte nach Gill Rapleys Buch meinen, das wäre nicht der Fall).

• wir uns bei unserem zweiten Kind nicht durchgängig ganz so streng an die BLW Prinzipien gehalten, sondern parallel auch mal mit dem Löffel gefüttert haben.

Nichtsdestotrotz, ich bin ein BLW Fan! In den nächsten Wochen und Monaten, werde ich in meinem Blog, laufende und frühere Erfahrungen und Anekdoten zu diesem Thema veröffentlichen.

Hier einige Impressionen zu Baby Led Weaning bei den Schlemmermeiers:

Kleiner Bär, 9 Monate

Kleine Maus, oben 6 Monate, unten 8 Monate

Kleiner Bär, 10 Monate

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